Und ewig schreckt mich der Switcher?

Vorneweg nochmal als Hinweis, was ich hier beschreibe sind meine ganz eigenen sehr subjektiven Erfahrungen und demnach nicht allgemeingültig.

Ich hab mal beschlossen, dass Switcher mir nicht liegen. Das hatte Gründe und die lagen in den Switchern begründet, die ich getroffen habe. Fast alle machten auf mich nämlich einen überwiegend submissiven Eindruck. Es war kaum einer dabei der mich tatsächlich hätte dominieren können, oder wie es eigentlich richtig ist, kaum einer hatte die Ausstrahlung, die ich brauche, um mich unterwerfen zu können.

Gespielt hab ich dennoch mit einigen und ihnen erstmal einen Vorschuss an eigener Unterwerfung gegeben, aber das hatte keinen Bestand. Auf Events erkenne ich die „SingleSwitcher“ meist leicht, sie sind nicht so submissiv wie die reinen Subs, knien dir nicht sofort zu Füßen, aber es liegt oft eine Unsicherheit im Blick, weil sie mich nicht einschätzen können. Und hinter diesem Blick liegt nicht die Herausforderung die ich suche, sondern oft die Hoffnung nach einer Domme, die sie zum knien auffordert. Nur dass ich keinerlei Tendenzen dazu habe, obwohl ich relativ stark und klar im Auftreten bin. Was komplett anders wirken kann, wenn ich in Begleitung bin. Da bin ich immer noch stark und klar, aber meine Hingabe zum Dom ist deutlich sichtbar.

Ich hab dann aufgehört Switcher zu treffen und diese für mich gedanklich ausgeklammert. Ohne Wertung sondern einfach nur als für mich generell nicht passend.

Diese Meinung hat sich vor kurzem etwas gewandelt, als ich auf einem Event war, wo eine Freundin von mir mit einem Switcher-Sub spielte. Und er wurde sehr bespielt, es war kein Hauch Dominanz an diesem Abend an ihm zu spüren. Ich konnte im Gegenteil die Hingabe in jeder seiner Handlungen sehen und dennoch wirkte er nicht unterwürfig bedürftig.

Zum Ende des Abends als wir zum Ausklang noch etwas saßen, hab ich dann ganz ungewohnt auch mal etwas Hand angelegt und hatte eine überraschende Freude an seiner Reaktion. In mir schreit dennoch nichts danach (m)eine dominante Seite zu entdecken und auszuleben. Was mich begeistert hat, waren eher meine Spiegelneuronen, die genau wussten was er gerade empfindet, die Erinnerungen wach riefen an eigene zurückliegende Erlebnisse. Ja natürlich das ist auch eine Art Reaktionsfetischismus, den sich ja fast alle Sadisten auf die Fahne schreiben, aber ich verorte ihn bei mir anders.

In mir sehnt sich nichts danach Schmerz zuzufügen, in mir sehnt sich etwas nach solchen intensiven Momenten, die mir seit langem fehlen. Auch am Ende meiner Beziehung mit dem Ex-Dom, fehlten mir solche Momente schon sehr, was bei mir zu einer großen Verunsicherung in allen Bereichen unserer Beziehung führte. Wenn eine der Hauptgrundlagen wegfällt, gerät alles in Schieflage und alleine konnte ich das für mich nicht lösen.

Aber zurück, der Abend endete und er brachte uns noch ein Stück mit dem Auto und aus dem Sub wurde mit der Zeit, zumindest in meiner Wahrnehmung, immer mehr der Switcher. Ich habs nicht ausprobiert und das ist jetzt nur eine Wahrnehmung aus dem Moment, aber dieser Switcher hatte für mich eine Ausstrahlung, die auch als Top passend wäre. Und das war tatsächlich eine Art Aha Erlebnis für mich.

Es sortiert in meinem Kopf Dinge nochmal anders und ändert doch im Prinzip gar nichts. Ich hab Probleme passende Spielpartner zu finden, das ändert auch dieses Erlebnis nichts, aber es liegt nicht grundlegend an der Neigung der Person. Die persönliche Ausstrahlung hat nichts mit der Neigung zu tun, weder bei Switchern noch bei Personen mit einseitiger Ausrichtung. Ich finde bei Doms selten einen der passt und nicht anders ist es eben bei Switchern.

Es zeigt aber doch wiedermal deutlich, dass Onlinedating eigentlich Murks ist und ich viel mehr auf Events gehen müsste, wenn da nur die liebe Zeit nicht wäre. Aber ich bemühe mich, gehe öfter weg, versuche Menschen auf Events kennen zu lernen. Ausstrahlung lässt sich online nur erahnen, real ist alles anders.

Ich werde mich jetzt nicht auf alle Switcher werfen, derer ich habhaft werde, aber vielleicht weiche ich meine Konsequenz etwas auf, mit der ich diese nicht mehr in Betracht gezogen habe. Viel ändern wird es nicht, außer in mir und meiner Einstellung.

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